Sonntag, 10. Mai 2009

Vier Wochen im Partytempel

Etwas über vier Wochen nach dem Einzug wird es langsam klar, wo man hier hingeraten ist. Der Umzug wurde längst bereut und die Handynummer des Verwalters ist zwischenzeit im Kurzwahlspeicher aller Telefone hinterlegt. Warum, erfahren Sie in diesem Artikel.

Partytempel mit baulichen Besonderheiten

Ein Partytempel scheint das hier offensichtlich zu sein. Allerdings ein total versiffter. Laute Musik den ganzen Tag aus den Nachbarwohnungen und das bevorzugt von Morgens bis Abends. Bevorzugt Abends. Dazu Dreck ohne Ende. Der Fotoapparat im Handy und die Videocam wird wohl etwas öfter benutzt werden müssen, um einige Dinge für den eigenen Anwalt und auch für die Kommunikation mit der Hausverwaltung festzuhalten.

Schon der Einzug verlief katastrophal. Nicht nur, dass einige Absprachen nicht eingehalten wurden und nunmehr noch Kachelöfen in der Wohnung stehen und die Fenster nicht dicht sind. Nein, auch gab es nach dem Einzug keine Stromleitung, die ausreichend für den E-Herd abgesichert war. Man zieht ersteinmal ein und hat mehrere Tage keinen Herd. Na Danke. Erst am 5. Tag kam dann mal ein Elektriker, der das fixen konnte. So lange gab es mal FastFood und Microwellenfutter. Macht sich gut, mit Kleinkindern. Die Autos parken noch immer nicht in den versprochenen Garagen, was in dieser Wohngegend dem Oldtimer so rein gar nicht gut tut. Ein Spiegel fand bereits Gefallen und wurde von irgend einem Ar....loch abgeschraubt.

Der große Hund in der Nachbarwohnung reagiert auf alle Geräusche im Haus. Sicherlich ist das für ihn im Moment auch etwas gewöhnungsbedürftig, doch wenn der selbst anschlägt, wenn sich die kleinen Kinder im Wohnungsflur bewegen ist das schon nervig. Begleitet wird sein tiefes Gebelle vom Gekläffe von offensichtlich mindestens 3 kleineren Kampfratten. Nicht zu sehen, aber zu hören. Dreck ohne Ende. Eine Kurzbesichtigung des Kellers ergab, dass dieser als Stauraum für irgendwas nicht taugt. Feucht, dreckig und für jedermann zugänglich. Da kann man nur Sachen lagern, die kaputt gehen sollen oder die man sowieso loswerden will. Der Briefkasten ist für alle da. Nur leider gibt es dafür auch nur einen Schlüssel aber die meisten Nachbarn fingern die Post eh mit der Hand raus. Macht sich ebenfalls gut, wenn man Rechnungen, Checks und Geschäftspost bekommt. Ein Postgeheimnis gibt es irgendwie nicht. Der Hausflur ist auch ziemlich abenteuerlich. Geschäftskunden und Besucher kann man wohl kaum reinlassen. Aber hauptsache die Einsatzkräfte wissen, wo sie hinmüssen. Diese scheinen hier Stammgast zu sein.


Von fertig kann in der Wohnung auch noch keine Rede sein. Alles ist zwar ersteinmal grob tapeziert oder gestrichen, doch wenn man hier vorne fertig ist, fängt man hinten wahrscheinlich wieder an.
Genervte Grüße
//O.F.