Dienstag, 23. März 2010

Endlich leer und halbwegs sauber

Ein paar Wochen harte Arbeit sind geschafft. Mit nur zwei Mann eine komplett verseuchte Wohnung gelehrt und absolut keine Lust mehr, auch nur irgendetwas nochmal für irgendjemanden machen zu wollen. Jedenfalls nicht ohne zehnfachem Tarif. Die Krönung kam allerdings erst, als drei weitere Räume geöffnet wurden.

Das Chaos ist Böse!

Das hat man nun davon, wenn man jemanden hilft. Die Hausverwaltung organisierte netterweise nach Zusendung einiger Bilder einen Container, der nun schnellstmöglich gefüllt werden musste. Eigentlich. Raus aus dem Fenster mit dem Müll und Dreck. Direkt in den Container.

Der Verwalter nutzte natürlich die Chance und forderte gleichzeitig nicht nur die Räumung, sondern auch gleich die Entfernung aller Tapeten. Extra-Arbeit, die extrem viel Zeit in Anspruch genommen hat.Irgendwie scheint es auch, als würde die Wohnung von Tag zu Tag mehr stinken! Die Temperaturen draußen steigen und sorgen möglicherweise für diesen Effekt. Dazu die Bewegungen bei der Räumung. Widerlich.

In den Bildern des vorangegangenen Artikels fehlen 3 Zimmer. Aus gutem Grund. Der verbliebene Mieter wusste auch nicht, was sich hinter den dunkelbeigen Türen (Bild 7) in der Küche befindet. Er sagte sogar, dass zuletzt da niemand der Familienangehörigen in die Küche durfte. Er vermute aber böses, da die vielen Hunde in der Wohnung ständig auch in der Küche Alarm geschlagen haben. Kein Wunder. Die Gefriertruhe war schon lange abgeschaltet. Allerdings noch mit viel Fleischwaren gefüllt. Lecker. Der Gestank ist bestialisch.  


Nachdem der Dreck vom Flur und aus dem Küchenbereich in den Container wanderten versuchten wir uns gemeinsam an einer Öffnung. Intuitiv erst die kleinere Tür. Baulich ein Raum von 1x2 Meter und 3,15 Meter Höhe. Erwartungsgemäß Brechreiz ohne Ende. Bis unter die Decke mit Müllsäcken zugestellt. Blaue Säcke wohlgemerkt. Zerrissen und voll mit Küchenabfällen. Also nicht nur Folien für den gelben Sack oder so, sondern Fleisch, Kartoffelschalen, Wurstreste, Teile der Sonntagsbraten der letzten halben Jahre, verschimmeltes Brot, nasse Textilien, Einstreu aus Hamstergehegen und von den Hunde- und Katzentoiletten.
Irgendwie aber kein Wunder, dass der Müll da geparkt wurde, gab es doch lange Zeit nur eine 120L-Tonne im ganzen Haus für alle Mieter. Der Raum daneben sorgte für gleiches bzw. fast schlimmeres Bild. 3x3 Meter und ebenfalls 3,15 Meter hoch. Voll bis unter die Decke. Und hier sprang wirklich das Böse herum. Husch und weg und Mäuse waren es nicht!! Das Waschbecken (Bild 2 oben) wurde erst nach Stunden freigelegt. Der dritte Raum war ein hinteres Zimmer. Ein Hamster- Mäuse- Ratten- Freilaufgehege.Die ganz fiesen Bilder hebe ich mir mal für spezielle Zwecke auf. Das will ich niemandem zumuten.

Ach, was solls. Hier mal ein Einblick, nachdem schon eine Weile geleert wurde.

Übrigens gab es eben solches Bild auch auf dem Dachboden. Noch mehr Arbeit. Man hat ja sonst nichts zu tun.

Seit dem eigenen Einzug wurde dem Keller keine weitere Beachtung geschenkt. Gut so, denn es zeigte sich, dass dieser der Wohnung ziemlich gleicht. (Bild 5 und Bild 6 im ersten Bildblock)  Auch hier flog alles irgendwie in den Container. Inzwischen bereits Nr. 2. Kiloweise Exkremente der Hunde haben sich im Boden verewigt, da offensichtlich niemand mit dem Viehzeug mal rausgegangen ist.

Fertig! Was bleibt ist ein total versiffter Dielenboden, eine Wohnung die noch immer bestialisch stinkt und enorm viel Arbeit für Elektriker. Die Fenster werden werden wohl noch ein paar Wochen aufbleiben müssen. Wahrscheinlich den ganzen Sommer über. Bei der Aktion wurden alleine 10 Rollen Blaue Säcke und mehrere Flaschen Scheuermilch verbraucht. Eigentlich sinnlos, denn der Gestank ist so in den Wänden und im Boden drin, dass eine Totaldesinfizierung notwendig ist und einige Dielen sogar ausgetauscht werden müssten. Die Wände könnten bei der Erneuerung der Elektroanlage auch neuen Beton vertragen. Totalsanierung ist das Zauberwort. Ob die Wohnung so jemals wieder vermietbar ist bleibt fraglich. Einen Container bezahlte die Hausverwaltung. Den Zweiten der verbliebene Ex-Mieter M.R. Einen dritten Container wollte, bzw. konnte keiner bezahlen und so werden die Reste noch über die nächsten Wochen über die Hausmülltonne entsorgt werden müssen.  Mal schauen was passiert.

Wie so etwas passieren kann ist sehr fraglich. Jugendamt und Betreuer gingen in der Wohnung ein und aus. Zudem wurde erst im November des vergangenen Jahres von einem russischem Spezialistenteam der Hausverwaltung Heizkörper in den Zimmern angebracht und angeschlossen. Hat da keiner was gemerkt oder waren alle Blind?  

Geschaffte Grüße
//O.F.